Episoden aus meinem Berufsleben

 

Von Wendelin Lipp*

 

 

 

Das Hartsteinwerk Werdenfels wurde im Jahr 2000 stillgelegt, die Anlagen abgebaut und die Gebäude dem Erdboden gleichgemacht. Uns langjährigen Mitarbeitern ist nur die Erinnerung an unser Arbeitsleben geblieben. Wenn ich die 39 Jahre Hartsteinwerk gedanklich vorüberziehen lasse, so fallen mir immer wieder Geschichten, sogenannte "menschelnde Gegebenheiten" ein, die damals sich ereignet haben.

 

Rund ums Hartsteinwerk

 

 

Wie kein anderer Betrieb im Werdenfelser Land prägte das Hartsteinwerk nicht nur die Umgebung, sondern auch die Menschen, die es beschäftigte. Selbst damals, als gerade das Zeitalter der Computertechnik begann, das auch diesen Betrieb fest „im Griff“ hatte, leisteten die Menschen im Werk eine harte und aufreibende Arbeit. Dieser Beitrag soll Personen gewidmet sein, die mit unserem Betrieb in irgendeiner Form verbunden waren, dort gearbeitet haben oder ihn sonst noch in guter Erinnerung haben

 

Großvaters Jugendsünden

 

Bei einem Besuch beim Großvater meiner damaligen Verlobten in den 60iger Jahren in der Nähe von Tarrenz in Tirol, erzählte dieser von seinen „Jugendaktivitäten" und erwähnte beiläufig das „Hartsteinwerk Werdenfels“. Ich wurde natürlich hellhörig und erzählte ihm, dass ich in diesem Betrieb beschäftigt sei. Es stellte sich heraus, dass er einer jener österreichischen Facharbeiter war, die Udo Rouselle, der damalige Werksbesitzer, 1934 ins Land holte. Daraufhin lud ich ihn zu einem Besuch im Werk ein, was er gerne annahm. Aus seinen Erzählungen beim gemütlichen Zusammensein in der Kantine, die wegen seiner besonderen Architektur das „Arbeiterschloß“ genannt wurde, ist mir folgender Ausspruch in Erinnerung geblieben: Woascht Wendl, wenn ma zmoargezt nit zeitig gnua dro war, hoscht kua Arbat mehr kriagt. Da hoscht huam gea kenna, kua Schwanz hat si um di kimmart. I wor a junger Kerl und han nix obrenna glat und dös is mir nit blos oamal passiert.“  (War man morgens nicht frühzeitig an der Arbeitsstelle, so hat sich niemand mehr um dich gekümmert. Als junger Kerl war ich überall dabei, und es kam öfter vor, dass ich zu spät kam.) Er hatte ein Zimmer in Eschenlohe und musste täglich ca. 5 km zu Fuß durchs Moos wo er als Bohrer und Mineur arbeitete. Als er das Fresko vom Maler Bickel mit den beiden Bohrern in der Wand sah rief er begeistert:“...............Sigscht Wendl, a so habe mir gearbeitet, genau a so!“

 

 

 

 

  Bohrer
Arbeiter beim Anbohren eines Bohrloches, dann drehte er sich um, damit er bequemer arbeiten konnte (so der Großvater)
 
 

 

 

 

*Wendelin Lipp war von 1963-2002 im Hartsteinwerk beschäftigt und trat Mitte 1973 die Nachfolge von Seilbahnmeister Zimmer an. Er war mit 27 Jahren Beschäftigungszeit als verantwortlicher und ausgebildeter Maschinenmeister (IHK) der am längsten gediente Seilbahnmeister den das Hartsteinwerk hatte. Wendelin Lipp hatte sich als Autodidakt das ganze handwerkliche Können selbst beigebracht. 1983 besuchte er die Berufsschule für Metallhandwerk in Weilheim und legte bei BMW in München erfolgreich die Betriebsschlosserprüfung ab. Von 1993 bis 1995 besuchte er die Meisterschule für Baumaschinenwesen in Stockdorf bei München die er mit dem Abschluss als geprüfter Baumaschinenmeister an der IHK München im Juni 1995 abschloss.  Im Jahr 2000 wurde der Betrieb auf Betreiben des Naturschutzamtes GAP eingestellt. Im Grunde genommen ging es dabei nach seiner Ansicht um Fördergelder aus der EU in zweistelliger Millionenhöhe die sich das Landratsamt Garmisch holen wollte. Wendelin Lipp war noch bis Mitte 2002 beschäftigt und kümmerte sich vor allem um den Aufbau der Dauerausstellung an der Unterführung der A 95 bei Eschenlohe.

 

Brotzeitgespräch

 

Es war in den 60iger Jahren. Zur Brotzeit saßen wir oft mit unserem Werkszimmermann zusammen und lauschten gerne seinen Erzählungen. Er war seit den Anfängen im Betrieb und wurde in der Lohnliste noch immer als „Steinschläger“ geführt, worauf er sehr stolz war. Aloys hatte die Angewohnheit täglich ein Paar Wiener und ein ansehnliches Trumm „ Gelbwurst zu verzehren. Auf die Frage eines Arbeitskollegen: „ Sag Aloysi, des Zeug muss dir doch schon langsam hint nauswachsen?“ meinte der Aloys trocken: „ Mei Bua, wir i so alt wie du war, han so was nur alle heilige Zeiten zwischen di Zähn kriagt, heunt, ….. heunt kann i mir so was jeden Tog leisten."

 

Das Karfreitag - Syndrom

 

In der Karwoche wurde am Gründonnerstag genau wie an jedem anderen Werktag auch, neun, bei Bedarf auch zehn Stunden produziert. Für unsere Seilbahner hieß dies, dass sie in der Nachtschicht die Silos leeren mussten und dies dauerte meist bis weit in den Karfreitag. Und da lag mein Problem. Es hatte sich nämlich eine hartnäckige Besonderheit eingeschlichen. Jahr für Jahr wurde ich in der Früh zu einem Einsatz gerufen, das ging soweit, dass ich am Gründonnerstag immer ein Stoßgebet, wie aus der Bibel, an den Himmel sandte: " Herr lass diesen Kelch heuer an mir vorübergehen."

   An eine Begebenheit kann ich noch heute erinnern als wäre es gestern gewesen.

Anruf........ Ein Wagen hat in der Beladestation nicht gekuppelt und ist abgestürzt.

    An der Absturzstelle bietet sich mir ein Bild als hätte eine Bombe eingeschlagen. Über zehn Seilbahnwägen liegen in einander verkeilt und verbogen bis zur Kuppelstelle. Ich werde bleich und muss mich setzen. " Ein halbes Jahr musst jetzt Seilbahnwagen reparieren und nur weil zwei so Helden geschlafen haben." Wie ich da so sitze und grüble kommt einer der Seilbahner, ein älterer Landwirt aus dem Nachbarort mit einfachem Gemüt auf mich zu meint tröstend: " Aber Meister, das ist doch nicht schlimm, wir haben jetzt weniger Wägen in Betrieb, jetzt können wir gescheit Überstunden machen.

Da kam mir schlagartig mein ganzes Elend hoch, sprang auf und versetzte dem Arbeiter einen Tritt in den Allerwertesten.  Der machte darauf Luftsprünge, Rumpelstilzchen hätte es nicht besser gekonnt. "Au au au , Lipp, die zoag i on." ......War das jetzt notwendig? Recht hätte er...... dachte ich mir, murmelte eine Entschuldigung und machte mich an die Arbeit.

 

Falscher Verdacht

 

    Mitte der siebziger Jahre. Meine Laufbahn als Oberseilbahner hatte erst begonnen. Das Werk produzierte was das Zeug hielt. Die Bahn lief fast rund um die Uhr. Es durften keine großen Pannen passieren, unser Stolz war ja mitzuhalten, für mich hieß das höllisch aufpassen, ich stand also Tag und Nacht unter Strom. Besonders schlimm war es dann, wenn nach einen arbeitsreichen Tag in der Nacht das Telefon unbarmherzig schrillte. Ich hasste dieses ekelhafte Gebimmel.

    Es war wieder einmal so weit. Nachts 1 30 Uhr. rrr, rrrr: "Was ist los?" "Wendel, grande Katastrophe, Seil zum Gewichte ist gerissen" sagte mir der junge italienische Schichtführer Guiseppe. Ich fuhr aus dem Bett, sah mir die Bescherung an, beauftragte meine beiden italienischen Kollegen, das alte Seil zu entfernen und ein neues einzuziehen. Ich selber kümmerte mich um die gebrochenen und verbogenen Teile. So schufteten wir verbissen etliche Stunden. Um sieben bei Schichtbeginn lief die Bahn wieder.

   Nun machte ich mich daran die Ursachen dieses Unfalls zu erforschen. Wir hatten erst vor zwei Wochen ein neues Seil eingezogen, es war also äußerst merkwürdig, dass dieses Seil so schnell kaputt ging. Das alte hielt fünf Jahre. Ich sah mir also das Seil genau an und hielt plötzlich ein mit einer Maschine abgetrenntes Seilende in der Hand.

  Sabotage.... schoss es mir in den Kopf, Sabotage, nur das konnte der Grund sein. Sofort berichtete ich meinem Chef von meiner Erkenntnis, der rief seinerseits die Kriminalpolizei. Zum "Tatort" zurückgekehrt erzählte ich meinem Kollegen Guiseppe stolz von meiner kriminalistischen Erkenntnis. Der schüttelte bedächtig den Kopf und meinte: " Mama mia, Wendel, das alte Seil habe ich abgeschnitten um es leichter ausfädeln zu können." Schon kamen zwei junge Männer durch das Tor, Kriminalbeamte aus Weilheim. " Die Sache hat sich erledigt, danke schön" kam es etwas zaghaft über meine Lippen.

  Später stellte sich heraus, dass ich ein Seil mit falscher Machart und Festigkeit erwischt hatte. Es war zeitlebens eine Lehre für mich, niemals in meinem Berufsleben kam es zu einem weiteren Seilbruch.

 

 

Maschinisten Pech

 

In den 70iger Jahren. An der Seilbahn – Beladestation drohte wieder einmal das Splittsilo voll zu werden. Um einen Stillstand zu vermeiden musste auf der Strecke schnell abgekippt werden. Keiner war dazu besser geeignet als Albert unser wieselflinke Maschinist. Nach getaner Arbeit kam er niedergeschlagen zurück. s´Radl hams mar gstohlen.“ … „Ja was, wia, erzähl mal“ war unsere Antwort. “ Yeeeaaa” stieß Albert seinen nasalen unnachahmlichen Urlaut hervor „ ich bin volle Pulle mit meinem Radl naus zur Halde , hab´s Radl hin…..“ – hielt plötzlich inne, griff sich an den Kopf – „ Menschenskind, ich hab`s vor den Haufen hingestellt und …zugekippt. 

 

Tragseilmissgeschick

 

Im Winter 76 musste ein neues 45mm starkes und 3000m langes Tragseil montiert werden. Diese Arbeiten wurden immer von uns selbst ausgeführt. Ich ging die Sache  motiviert und voller Tatendrang an, war aber halt noch recht unerfahren, wie sich bald herausstellen sollte. Ein Radlader sollte das Seil von der Beladestation bis zu den Mooshalden ausziehen, wo es dann auf Loren aufgelegt und an das Zugseil an geklemmt werden sollte. Als Begleitperson stellte ich einen altgedienten Italiener bei. Plötzlich kam er im Laufschritt zurück. Mei Gott, mei Gott, porgo dio, Lippe, grande Katastrophe, Seile kaputto!“ Ich sah mir die Bescherung an, und wurde bleich. Auf ca. 200m hatte sich das Seil aufgedreht, die Profildrähte sprangen bereits aus dem Verband. Mein „Patent“ die Drallsicherung hatte anscheinend den Bedingungen nicht standgehalten. Es bestand die Gefahr, dass das ca. 200 000DM teure Seil nur noch Schrottwert hatte. Es half nichts, ich musste den „Canossagang“ zum großen Zampano antreten. Ludwig Späth der Werksleiter und Mitgesellschafter des Betriebes war, war ein Unternehmer der seinen Betrieb nicht nur leitete, er regierte wie ein umsichtiger Monarch. Immer aufgeschlossen für seine Mitarbeiter vor allem für uns Junge. Doch bei all seinen Vorzügen, er konnte, wenn ihm der „Gaul“ durchging, auch reichlich grob sein. „Na ja Wendl,“ dachte ich mir, „wirst die längste Zeit Seilbahnmeister gewesen sein, kannst dein Ränzlein schnüren und nach Haus marschieren.“ Ludwig Späth kam, ich seh` ihn noch heute vor mir, wie aus seinen großen Mercedes steigt, breitkrempigen Hut, dunkler Mantel, die obligatorische Zigarre im Mund. Er sah sich die Bescherung an, besprach mit ruhigen Worten die notwendigen die Maßnahmen, kein Wort der Kritik. …… Plötzlich donnert er los: „Weißt Lipp was mich heute am meisten ärgert ist, dass dieser Sch….Österreicher die Goldmedaille in Abfahrt geholt hat“. (Es lief gerade die Winterolympiade in Innsbruck und Franz Klammer hatte sich bravourös Gold gesichert. Ludwig Späth war vor allem als Hauptsponsor von Killius/Bäumler mit der Olympiade verbunden.)

Sprach`s knallte die Tür seines Autos zu und fuhr mit quietschenden Reifen davon.

 

  Tragseil
Tragseilmontage 1991
 

 

Rindviehbergung

 

Anfang der 80iger Jahre. Bei einem Kontrollgang auf der Strecke hörte ich im Bereich unserer Schlammdeponie Hilferufe. Eine ca. 50ig jährige Bäuerin steckte im Schlamm fest. Unweit davon ragte nur noch der Kopf einer Kuh aus dem Schlamm. Ihr Sohn saß apathisch auf der Wiese. Zufällig hatte ich auf meinen Unimog ein paar Bretter liegen, schmiss diese vor die Bäuerin hin, herrschte den jungen Mann an mir zu helfen und fing mit bloßen Händen an die Frau zu befreien. Die war aber gar nicht begeistert von unseren Rettungsversuchen: „Lasst mi in Ruah, holt`s mei Liesele raus, des arme Viechle“. Irgendwie bekamen wir die Frau frei. Ich sauste mit meinem „Seilbahnporsche“ mit Karacho zum Werk und informierte den damaligen Werksleiter Dipl. Ing. Eras. Der reagierte nach Hartsteinwerkmanier und setzte unseren Tieflöffelbagger, der im ca. 2km vom „Tatort“ entfernt abgestellt war, mit Baggerführer Hubert in Gang. Sofort begab ich mich wieder zur Unfallstelle. Plötzlich kam ein Bauer des Weges, der Dorfschmied von Eschenlohe, wie sich später herausstellte, sah sich den Fall an und sagt zu mir: „Bua, des werm ma glei ham, ich hol den Bulldog, den ich drüben auf der Wiese stea hob, und nacher ziag mer`s naus.“ Gesagt, getan, der Mann stellte die Maschine auf, zog die Seilwinde aus, befestigte das Seil an den Hörnern…?... der Kuh und zog an. Ich staunte, die Kuh drehte den Kopf in die Zugrichtung, ließ alle vier Füße hängen und ließ sich herausziehen. Stand auf schüttelte sich kurz und trottete von dannen…Hubert, der mit seinem quietschenden Ungetüm inzwischen eingetroffen war, konnte wieder umdrehen. Es gab weder einen Dank noch sonst irgendwas, wir waren allerdings auch froh, dass alles so glimpflich abging.

 

Der Schlammspringer

 

Ende der 80iger Jahre. Unser Klärteich war wieder einmal voll. Der alte Demag – Bagger tat`s nicht mehr so recht, also besorgte Werksleiter Eras einen anderen vom Bauhof Allach. Wir waren seit 1980 eine „Tochter“ vom Hoch – Tief Konzern. Einen Bagger der sogar die Kranzulassung hatte, wie er mir stolz versicherte. Kari unser Allroundtalent, wurde beauftragt den Bagger zu fahren. Ich musste aber bald einsehen, dass diese Maschine nicht „das Gelbe vom Ei“ war. Jedes Mal, wenn Kari den Greifer hob waren beide Stützfüsse in der Luft. „Den geb mer wieder zrugg“, sagte ich den Kari. Da kam ich aber zum Richtigen. Der Kari war ein Original, der sich seine Gesetze selbst schneiderte und so leicht niemand Folge leistete, uns jungen „Pimpfl“ schon gar nicht. „Wieso denn, die Maschin`hab ich voll im Griff, des is a bärige Sach“. Einen Tag später, ich war gerade damit beschäftigt, an unserem Versuchsgerüst, an dem wir den Abkippvorgang von unseren Seilbahnwagen simulierten, ......wir waren gerade dabei unsere Entladestation zu automatisieren,...... ein Dach zu verpassen, um die Maschinenteile vor Nässe zu schützen. Plötzlich stand unten ein graublaues Etwas, nur das Weiße der Augen blitzte. Ich erschrak, „Mensch, Kari, bist an Schlammweiher neigfalln?“ -  Pfeilgrad mitsamt den Bagger“ kam es trocken von den Lippen. Als ich später den Unfall analysieren musste, kam ich dahinter, er hatte beim Umsetzen des Baggers mit hochgehobener Abstützung, seine Unterleghölzer mit dem Greifer holen wollen. Er wollte natürlich nicht in seinen Sandalen im Schlamm herumspringen. Dazu musste er zusätzlich auch den Ausleger ablassen, und als der besagte Ausleger rechtwinklig, also sich direkt im Schlammweiher befand, kippte das gesamte Gefährt mit samt den Karli in den Weiher. Er war ein geschickter Bursche und konnte sich so mit viel Glück befreien.

 

 

  Versuchsgeruest
das "Versuchsgerüst"
 

 

 Chronologie eines Unfalles im Steinbruch

 

In den neunziger Jahren war ich als sogenannte „Fachkraft für Arbeitssicherheit“ für die Sicherheit im Betrieb zuständig, und oft war bei Unfällen viel Kleinarbeit notwendig um die tatsächlichen Ursachen zu erforschen. Als ich kürzlich wieder einmal in meinen Unterlagen kramte, fiel mir folgender Bericht eines Unfallherganges in die Hände:

 

9 15 Uhr

 Der Broyt-Bagger muß aufgetankt werden. Hias macht wie bei uns üblich den Tank seiner Großraummulde voll, um dann daraus den Bagger aufzutanken. Diese vollbeladenen 60t schweren Ungetüme hatten Tanks die einige 100 Liter Treibstoff fassten

9 30

Hias tankt den Bagger auf, nimmt Ladung auf und fährt zum Brecher um nach dem Abkippen sein Fahrzeug wieder voll zu tanken.

9 35

Hias bekommt den Auftrag die nächste Ladung im neuen Tiefgang also an anderer Stelle, aufzunehmen.

9 40

Hias kippt ab, fährt zur Tankstelle, diese ist von einem anderen Fahrzeug besetzt. Er denkt, statt zu warten könnte ich in der Zwischenzeit nochmals eine Fuhre aufnehmen und fährt weiter.

9 50

Im neuen Tiefgang, in dem er bis zu den Achsen im Wasser steht, nimmt Hias Ladung auf.

10 00

In der steilen Auffahrt zum Brecher bleibt der Motor stehen, weil sich in dem fast leeren Tank der Treibstoff nach hinten verlagert, es kann kein Diesel mehr gefördert werden. Hias bremst, die Bremsen greifen kaum, weil sie naß sind. Das Fahrzeug läuft rückwärts während Hias verzweifelt versucht aus der Fahrerkabine zu kommen. Zum Glück klemmt die Tür, er kommt nicht heraus. Das Fahrzeug dreht ab bleibt an einer Felsnase hängen und kippt um.

10 20

Ich treffe am Unfallort ein und höre von weiten bereits den Hias schimpfen. "So Glump, so a minderwertiges, der Motor stirbt ab, kua Brems geht, was sollst da no machen."

"Mensch Hias, wenigstens ist dir nichts passiert, bist in der Kabin bliebn wia sich des g`hört, weil`s der sicherst Platz ist in so einem Fall , des hab mir ja erst in einem betrieblichen Sicherheitsgespräch behandelt. "

"Selbstverständlich" kommt es vom Hias im Brustton der Überzeugung.

Alles klar........